Von Jake Sanders und Ashley Merrill, Donaldson Integrated Venting Solutions
Der Einbau der richtigen Be- und Entlüftung ist bei der Entwicklung neuer Produkte und Gehäuse stets ein kritischer Aspekt. Da verhindert werden muss, dass flüssige und feste Verunreinigungen in Gehäuse gelangen, gleichzeitig jedoch eine ungehinderte Zirkulation von Gasen durch diese Bereiche notwendig ist, kommt der Be- und Entlüftung eine entscheidende Rolle für den einwandfreien Gerätebetrieb zu. Eine gut konzipierte Gehäusebelüftung (EPV) schützt empfindliche Geräte und kann außerdem zu einer längeren Lebensdauer der in den Gehäusen eingebauten Dichtungen und Verschlüssen beitragen.
Die bedarfsgerechte Spezifikation hängt im Allgemeinen von drei Faktoren ab: Eindringschutz, Luftstrom und Anbringungsmethode. Alle drei sind wichtig, aber jeder der drei kann wichtiger werden, abhängig von der Anwendung, den Betriebsbedingungen und anderen Faktoren. Um zu der besten Entlüftungslösung zu gelangen, ist ein klares Verständnis jedes Faktors erforderlich, zusammen mit einem integrierten Ansatz, um die relative Wichtigkeit jedes einzelnen Faktors zu bestimmen. Ein integriertes Belüftungselement bietet eine ausgewogene Berücksichtigung dieser Faktoren, um die jeweils optimale Lösung für jede Situation zu identifizieren.
Eindringschutzklasse (IP)
Bei der Bewertung von Belüftungslösungen ist einer der wichtigsten Parameter die Eindringschutzklasse (IP). Die Norm 60529 der International Electrotechnical Commission (IEC) definiert eine zweistellige Kennziffer, die die Wirksamkeit der Abdichtung von Gehäusen gegen das Eindringen von Festkörpern und Feuchtigkeit angibt. Die erste Ziffer gibt den Schutz vor Fremdkörpern an, wie bewegliche Teile, Abrieb und Staub. Die zweite Ziffer gibt den Schutzgrad gegen Feuchtigkeit an, wie Tropfen, Spritzer und Eintauchen. Je höher die Zahl, desto höher die Schutzklasse.
Ein Gehäuse, das nur Schutz vor Objekten von der Größe einer menschlichen Hand und senkrecht fallendem Tropfwasser bietet, würde beispielsweise die IP-Schutzklasse 11 haben. Ein Gehäuse, das vollständigen Schutz vor Staub sowie starkem Strahlwasser mit hoher Temperatur bietet, hätte die IP-Schutzklasse 69k. Tabelle 1 listet die verschiedenen IP-Schutzklassen auf.