Während die Regelung eines oder mehrerer der Elemente des bekannten Feuerdreiecks (Sauerstoff, Hitze und Brennstoff) das Brandrisiko verringern kann, müssen bei Strategien zum Management des Explosionsrisikos zwei weitere Elemente berücksichtigt werden. Staubverteilung und Staubeinschluss vervollständigen das Explosionsfünfeck − und erfordern möglicherweise eine separate Strategie, um verbleibenden Explosionsrisiken zu begegnen.
Das Brennstoffelement des Explosionsfünfecks ist die fein verteilte Staubwolke. Als Faustregel gilt, dass eine Wolke, die so dicht ist, dass sie Ihre Hand verdeckt, ein Risiko darstellt. Dies entspricht in der Praxis einer Staubschicht von nur 0,5 mm. Aber ähnlich wie bei Propangas, das nur in Konzentrationen in der Luft von 1,8 bis 8,4 % gefährlich ist, ist hier die Partikelgröße ein Schlüsselfaktor. In Dokumenten des deutschen Instituts für Arbeitsschutz1 werden die Ergebnisse von Tests einer Reihe von Staubproben beschrieben, einschließlich der Partikelgröße und der für eine Verbrennung erforderlichen Konzentration.
Sägespäne beispielsweise stellen im Allgemeinen nur dann ein Risiko dar, wenn sie kleiner als 63 Mikrometer sind, denn je feiner der Staub, desto größer ist die Reaktionsfläche mit Sauerstoff, und in einer Konzentration von über 30g/m3 auftreten. Nehmen wir an, der oben erwähnte Raucher arbeitet in einem 150 m3 großen Raum und auf dem 50 m2 langen Boden liegt eine 0,5 mm dicke Staubschicht. Dies bedeutet 0,025 m3 Staub, was bei einer typischen Dichte von 600 kg/m3 ganzen 15 kg entspricht, die, wenn sie in der Luft schweben würden, eine Staubkonzentration von 100 g/m3 ergeben würden, was eine offensichtliche Gefahr darstellt.
Die Kenntnis der Eigenschaften Ihres Staubs ist von größter Bedeutung. Drei Hauptparameter sollten geprüft werden: Der erste ist Pmax, d. h. der maximale Druck, der auf der Grundlage der Partikelgröße erreicht werden kann. Danach folgt die Geschwindigkeit des Druckanstiegs, wobei zu berücksichtigen ist, dass diese je nach Raum- oder Behältervolumen variiert. Multipliziert man diesen Druckanstieg mit dem Volumen, erhält man den Kst-Wert, der es uns ermöglicht, die Geschwindigkeit des Druckanstiegs zu standardisieren und vier Risikokategorien zu definieren: von St0 (explodiert nicht) bis St3 (sehr starke Explosion). Es ist jedoch zu beachten, dass eine schwächere St1-Explosion nicht weniger gefährlich ist als ein St3-Ereignis.
Der letzte wichtige Parameter ist die Kenntnis der erforderlichen Mindestzündenergie, die eine sicherere Handhabung ermöglicht. Weitere Parameter sind die Glimmtemperatur, die Leitfähigkeit des Staubes und die Möglichkeit der Selbstentzündung. All diese Faktoren sind sehr spezifisch für einen bestimmten Staub, der in einem bestimmten Verfahren erzeugt wird, sodass es immer empfehlenswert ist, professionellen Rat einzuholen.